Zum Hauptinhalt springen

Ziele statt Zügel

Unternehmen machen lassen

20. - 21. Februar 2024
Congress Center Leipzig

Landwirtschaftliche Unternehmen sind Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit. Sie bringen Produktivität mit Ressourcenschutz und Tierwohl in Einklang und das gelingt in der Regel sehr gut, obwohl es enorme Anstrengung bedeutet. Nachhaltigkeit ist aus guten Gründen Konsens in Landwirtschaft, Gesellschaft und in der Politik und daher jeder Mühe wert.

Die Logik unseres wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Systems gibt eine klare Arbeitsteilung vor: Politik übersetzt gesellschaftliche und wissenschaftlich begründete Ziele in Vorgaben und Rahmenbedingungen. Landwirte lassen das in Unternehmensstrategien und Konzepte einfließen, die diese Ziele unter Wahrung der Wirtschaftlichkeit erreichbar machen und bestmöglich ausbalancieren. Wo dies nicht möglich ist, muss man gemeinsam gegensteuern, also Ziele oder Rahmenbedingungen nachjustieren.

Die Realität sieht jedoch anders aus. Staat und Verwaltung versuchen sich in betrieblicher Feinsteuerung und ideologiegetriebener Regulierung. Das dabei entstehende Gewirr aus Verwaltungsabläufen, Vorgaben und Verboten überfordert mittlerweile alle Beteiligten, Kontrollierte wie Kontrolleure. Das vierte Gesetzesprojekt zur Nitratreduktion und das unselige Gezerre um den chemischen Pflanzenschutz von SUR bis Glyphosat lassen nur einen Schluss zu: Das aktuelle agrarpolitische System ist am Ende.

Die DLG-Wintertagung 2024 wird diese Funktionsunfähigkeit an betrieblichen Praxisbeispielen aufzeigen. Wir werden die negativen Konsequenzen im Pflanzenbau, in der Düngung, im Pflanzenschutz, in der Tierhaltung, im Stallbau, in den Dokumentationsanforderungen herausarbeiten und Vorschläge für bessere Steuerungs- und Monitoring-Konzepte diskutieren.


Rückblick 2023: Nachhaltigkeit in Krisenzeiten

Neubewerten – Aufgeben – Weiterführen?

Zeitenwende – Das Wort des Jahres in Deutschland beschreibt treffend die Situation auch in der Landwirtschaft. Der Begriff kennzeichnet die enormen Herausforderungen, die zu bewältigen sind. 

Die Ausnahmesituationen stapeln sich, so dass man sie fast als neue Normalität begreifen möchte. Russlands Krieg in der Ukraine stellt alte Gewissheiten auf den Kopf. Die Märkte springen wild umher, sowohl auf der Beschaffungs- als auch der Absatzseite, und Wetterextreme müssen ebenfalls bewältigt werden. Und in dieser Situation müssen zugleich viele Fragestellungen bearbeitet werden, die sich aus dem europäischen Green Deal und weiterer Regulationen wie der EU-Taxonomie-Verordnung ergeben.

Da ist die Klimaneutralität, die bis 2050 Realität sein muss, und der in Kürze zu führende Nachweis einer nachhaltigen Wirtschaft. Der Nachweis, dass Unternehmen in punkto Wirtschaftlichkeit, Umweltverträglichkeit und bei gesellschaftlichen Aspekten auf gutem Wege sind.

Nachhaltigkeit in Krisenzeiten – Das sollten wir miteinander besprechen. Wir freuen uns auf Sie!

Themen und Beiträge zum Plenum der DLG-Wintertagung 2023:

„Nachhaltigkeit in Krisenzeiten: Neubewerten – Aufgeben – Weiterführen?“

  • Interview mit Dr. Rainer Langner

Klimafreundlicher Umbau in der Finanzwelt

Podcast mit Dr. Rainer Langner, Vorstandsvorsitzender der Vereinigten Hagelversicherung

Die ökonomische Transformation macht vor Banken und Versicherungen nicht halt. Was steckt hinter der EU-Taxonomie-Verordnung und welche Nachhaltigkeitskriterien verlangt künftig Sustainable Finance im Agrar-Kredit/-Versicherungsgeschäft?  Dr. Rainer Langner, Vorstandsvorsitzender der Vereinigten Hagel hält zur DLG-Wintertagung am 22. Februar 2023 in Hannover einen Key-Note-Vortrag über Sustainable Finance - Strategien zukünftiger Geschäftsbeziehungen. Zur Einstimmung auf nachhaltige Finanzierungsmodelle beantwortet Dr. Langner drei Fragen von Daphne Huber zum klimafreundlichen Umbau in der Agrarfinanzwelt. 

„Die Agrarpolitik ist wie ein Tanker, nicht sonderlich wendig“

Interview mit Prof. Dr. Stephan von Cramon-Taubadel

Drei Fragen an Prof. Dr. Stephan von Cramon-Taubadel, Professur für Agrarpolitik, Georg-August-Universität Göttingen. Er wird am 22. Februar 2023 im Plenum über das Thema "Die EU-Taxonomie und deren Auswirkungen auf die Landwirtschaft" referieren.

Weiterlesen

Aktuelle Veröffentlichungen zu den Themen der DLG-Wintertagung 2023:

Pflanzenbau

Positionspapier zum EU-Saatgutrecht

DLG-kompakt 03/2022

Eine Stellungnahme des DLG-Ausschusses für Pflanzenzüchtung, Sortenwesen und Saatgut

Die Sortenzulassung und die Saatgutanerkennung bilden die Grundpfeiler des europäischen Saatgutrechts. Mit der amtlichen Sortenzulassung wird der Marktzugang neuer Sorten durch ein neutrales Prüfwesen anhand objektiver Prüfkriterien und auf Basis wissenschaftlicher Grundsätze geregelt. Durch die amtliche Saatgutzertifizierung wird jede Saatgutpartie vor der Aussaat einer neutralen mehrstufigen Prüfung unterzogen. Dies dient dem Verbraucher-, Ressourcen- und Umweltschutz sowie der Biodiversität gleichermaßen und fördert die nachhaltige Entwicklung der Landwirtschaft. Mit seinen sieben Positionen setzt sich der DLG-Ausschuss deshalb für den Erhalt dieses, im Grundsatz bewährten, Systems ein und lehnt eine unnötige Bürokratisierung des Saatgutrechts entschieden ab.

Mechanische Beikrautregulierung: Praxis-Konzepte für Getreide

DLG-Merkblatt 473

Die mechanische Beikrautregulierung ist zentraler Baustein für erfolgreichen Ackerbau im Ökolandbau. Auch bei der konventionellen Landwirtschaft steigt aufgrund zunehmender Resistenzen von Beikräutern gegenüber chemischen Wirkstoffen und aufgrund der sinkenden Zahl einsetzbarer Wirkstoffe das Interesse an der mechanischen Beikrautregulierung als zusätzlichem Baustein im Pflanzenschutz. Im vorliegenden Merkblatt „Mechanische Beikrautregulierung – Praxis-Konzepte für Getreide“ zeigen Berater, welche Aspekte bei der Entwicklung einer betrieblichen Strategie im Mittelpunkt stehen. Versierte Praktiker geben Einblick in ihre Konzepte auf ihrem Standort. 

Einsatz der Pflanzenschutzspritze

DLG-Merkblatt 470

Das vorliegende Merkblatt ist Bestandteil einer Reihe von DLG-Merkblättern, die das komplexe ­Thema der Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln behandelt. Dieses Merkblatt legt den Fokus auf Hinweise, Empfehlungen und Informationen rund um den Einsatz der Pflanzenschutzspritze.

Tierhaltung

Umgang mit krankem und verletztem Haus- und Wirtschaftsgeflügel

DLG-Merkblatt 477

Die Erkennung kranker und verletzter Tiere, ebenso wie die Entscheidung, welche Maßnahmen für jedes Tier im Einzelfall erforderlich sind, erfordert ein hohes Maß an Entscheidungskompetenz. Hierfür muss der Tierhaltende bzw. der Tierbetreuende über ausreichende Fachkenntnisse und Fähigkeiten verfügen.
Das vorliegende Merkblatt soll Hilfestellung geben, wie kranke und verletzte Tiere in einem Geflügelbestand schnellstmöglich erkannt werden können und wie dann weiter mit den Tieren zu verfahren ist. 

Stoffstrombilanzierungspflicht ab 2023 erheblich ausgeweitet

Empfehlung des DLG-Arbeitskreises Futter und Fütterung

Der DLG-Arbeitskreis Futter und Fütterung weist darauf hin, dass zum 1. Januar 2023 im Rahmen der Stoffstrombilanzierungsverordnung (StoffBilV) die Bilanzierungspflicht erheblich ausgeweitet wurde, wodurch jetzt fast alle hauptberuflichen Nutztierhaltungsbetriebe davon betroffen sind. Die Expertengruppe empfiehlt den Unternehmen im vor- und nachgelagerten Bereich daher, die von den landwirtschaftlichen Betrieben hierzu benötigten Informationen oder Daten zeitnah und möglichst in digitaler Form zu liefern.

Öffentlichkeitsarbeit

Der Ton macht die Musik – Kommunikation in schwierigen Zeiten

DLG Kompakt 01/2023

Die Bedeutung der Krisenkommunikation ist im landwirtschaftlichen Betrieb ein oftmals unterschätztes Themenfeld. Immer komplexer werdende Prozesse durch u. a. steigende Betriebsgrößen, höhere Erzeugerstandards und die Erwartung der Gesellschaft, dass Landwirtschaft eine höhere Verantwortung gegenüber Natur und Umwelt haben muss, bringen mehr Unsicherheit für einen Betrieb. Der DLG-Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit skizziert mit dieser Publikation einige Möglichkeiten und praktische Vorschläge, die Landwirt:innen nutzen können, um sich mit potenziellen Krisen zu beschäftigen und adäquat darauf vorzubereiten. 

Kooperationen

Kooperationen in der Landwirtschaft | Teil 1 von 5

DLG-Merkblatt 478

Bei der Kooperation in der Landwirtschaft geht es um die freie Entscheidung selbständiger landwirtschaftlicher Unternehmer, eine mehr oder weniger eng vertraglich geregelte Zusammenarbeit ihrer Betriebe einzugehen. Ziele dieser Zusammenarbeit sind die Verbesserung der wirtschaftlichen Ergebnisse, die Verringerung des Unternehmerrisikos und/oder die Verbesserung der sozialen Bedingungen für die Kooperationspartner.

Bruchteilsgemeinschaften und Maschinengesellschaften | Teil 2 von 5

DLG-Merkblatt 479

Bei den nachfolgend beschriebenen Kooperationsformen der Bruchteils- und Maschinengemeinschaften geht es lediglich darum, gemeinsame Technik anzuschaffen und in den eigenen Betrieben oder auch überbetrieblich einzusetzen. Wesentliches Ziel ist die Senkung von Kosten und eine verbesserte Arbeitswirtschaft in den Einzelunternehmen. Eine engere Zusammenarbeit mit gemeinsamer Gewinnerzielungsabsicht des Zusammenschlusses besteht nicht. 

Dienstleistungsgesellschaften und Lohnunternehmen | Teil 3 von 5

DLG-Merkblatt 480

Eine effiziente und zeitgerechte Maschinenausstattung ist heute für jeden Betrieb notwendig, um die Arbeit wirtschaftlich erledigen zu können. An der Auslastung mangelt es aber nicht selten. Das führt zu überhöhten Verfahrenskosten. Der erhoffte Einspareffekt, den die Technik erzielen soll, wird nicht ­erreicht. Mit Blick auf die Optimierung der eigenen betrieblichen Kosten gerät eine überbetriebliche Zusammenarbeit verstärkt in den Fokus. Einspareffekte infolge einer besseren Maschinenauslastung ergeben sich im Bereich der Abschreibung, den Zinskosten und ggf. den Lohnkosten. 

Bezugs- und Absatzkooperationen | Teil 4 von 5

DLG-Merkblatt 481

Einer weitere Form der Teilkooperation ist die Bezugskooperation, zu der sich Landwirte zusammenschließen, um Betriebsmittel oder auch Investitionsgüter gemeinsam günstiger einzukaufen, als sie es vielleicht einzeln könnten. Die Ko­opera­tions­tiefe ist dabei noch vergleichsweise gering. Einkaufsgemeinschaften können vergleichsweise lockere Zusammenschlüsse sein.
Anders sieht es in der Regel bei Absatzkooperationen aus, zu denen sich Landwirte zusammenschließen, um gemeinsam Produkte höherpreisiger zu vermarkten, als sie es vielleicht einzeln könnten oder um gemeinsam neue Märkte zu erschließen und nachhaltig zu bedienen. 

Vollkooperationen | Teil 5 von 5

DLG-Merkblatt 482

Im Gegensatz zu echten Betriebs- oder Unternehmenszusammenschlüssen, bei denen das gesamte Betriebsvermögen der Beteiligten in einer Gesellschaft aufgeht, geht es bei der Kooperation immer um eine Zusammenarbeit der Unternehmen auf Zeit. Selbst wenn das Ziel ist, auf eine lange Zeit zusammenzuarbeiten, muss auch bei enger Zusammenarbeit die Auflösung der Kooperation ohne große wirtschaftliche Probleme für die einzelnen Beteiligten möglich sein.

Kontakt

DLG e.V. • Michael Biallowons • Tel.: +49(0)69/24 788-209 • M.Biallowons@DLG.org